Was, du warst noch nie in Marbella? Als ich das kürzlich gefragt wurde, fiel es mir selbst auf. Tatsächlich stand der mondäne Ort an der Costa del Sol bisher nicht auf meiner Wunschliste. Zu viele laute Russen, zu viele arabische Scheichs, zu viele dekadente Von-Überall-Her-Kommende. Trotzdem googelte ich spontan nach Flügen und fand auf Anhieb eine Verbindung Hamburg – Malaga mit guten Flugzeiten.
Meine Nachbarin, die vor vielen Jahren auf einer Yacht vor Marbella lebte, sagte: Wohnen musst du im Marbella Club Hotel, das eigentlich nur Marbella Club genannt wird. Und Ausgehen, Essengehen etc. nebenan im Puento Romano.
Ich schrieb also die PR-Agentur des Marbella Club Hotels an, und wir bekamen 3 Freinächte im Gegenzug für unsere Berichterstattung.
Marbella – die große Überraschung
Und wie so oft, wenn die Erwartungshaltung nicht besonders hoch ist, wird man überrascht. Ich habe mich in Marbella verliebt. Nicht zuletzt auch wegen der einzigartigen Erfahrung in einem der traditionsreichsten Hotels Europas. Denn das ist der Marbella Club bestimmt.
Eine Legende: Das Marbella Club Hotel
Die Geschichte von Marbella beginnt mit dem Gebäude, das auch heute noch Marbella Club Hotel heißt. Im Jahre 1947 reiste Prinz Maximilian von Hohenlohe von seinem Stammsitz in Böhmen (heute Tschechische Republik) nach Andalusien. Er wollte einen Verwandten besuchen.
Dem Prinzen gefiel die Costa del Sol so gut, dass er ein Stück Land mit einem schlichten Haus (heute würden wir Finca sagen) kaufte. Dort genoss die Familie zunächst die Sonne, das Licht und das Meer. Viel mehr gab es in dem 900 Seelen Dorf Marbella nicht.
Sein Sohn, Alfons von Hohenlohe, sollte das ändern. Der gewandte Geschäftsmann und Frauenschwarm, in Madrid geboren und in USA lebend, war nicht gern allein. Erst recht nicht in seiner Sommerresidenz unter der spanischen Sonne.
Gut vernetzt im Hochadel, bei Hollywoodstars und unter Großindustriellen, rührte der Prinz die Werbetrommel für seinen Landsitz am Mittelmeer. Und die Schönen und Reichen kamen. Die Windsors aus England, Onassis aus Griechenland. Die Kennedys, die Rothschilds. Frank Sinatra und Audrey Hepburn aus Amerika. Brigitte Bardot aus Frankreich.
Und aus Deutschland Gunter Sachs, die Fürstenbergs, die Bismarcks, die Krupps. Sie alle chillten am Strand, tranken Sangria (!) und feierten wilde (Kostüm-)Parties.
Die rauschende Vergangenheit des Marbella Club Hotels
Prinz Alfons war kein Freund von Etikette. Unnötiges Chichi oder Krawatten verpönte er. Seine Gäste konnten ohne steife Vornehmheit unter sich sein. Seine Feste waren pure Lebensfreude. Ganz im Stil der 60er Jahre, der Geburtsstunde des Jetsets.
“Luxus ist eine Mischung aus Privatsphäre und Gartenidylle”
Prinz Alfons von Hohenlohe
Der internationalen High Society gefiel das süße Nichtstun unter der spanischen Sonne. Und sie kam immer wieder. Und blieb immer länger. Also baute der Prinz ein Gästehaus und später ein paar Villen im arabischen Stil. So wurde aus dem schlichten Bauernhaus seines Vaters ein andalusisches Dorf. Und ein Hotel: Das Marbella Club Hotel & Spa. Und der einfache Fischerdorf Marbella avancierte zum Jetset – Hotspot.
“Die Bewohner von Marbella konnten es kaum glauben, als sie in ihren engen Gassen plötzlich Berühmtheiten wiedererkannten, die sie vorher nur auf dem Bildschirm oder in Zeitschriften gesehen hatten”
Condé Rudi, langjähriger Hoteldirektor und Cousin von Alfons
Das Marbella Club Hotel – Golfresort & Spa heute
An das wilde Leben vergangener Tage erinnern heute die vielen Schwaz-Weiß-Fotografien rund um den offenen Patio. Betrachtet man die Bilder intensiv, fühlt man sich in die 60er Jahre zurückversetzt. Jeden Moment könnte Audrey Hepburn mit ihren Rehaugen um die Ecke kommen.
Auch heute fühlt sich der Gast nicht wie in einem konventionellen Hotel. Sondern eher wie bei Freunden auf einem privaten Anwesen. Das liegt vor allem an der Weitläufigkeit des Geländes und an dem verwunschenen Park, der die vielen schneeweißen Häuschen umgibt.
Die Sanierung des Marbella Club Hotels
Seit ein paar Jahren nun gehört das Hotel einer reichen iranischen Familie, die in London lebt. Die haben viel Geld investiert. Nach und nach wurde das gesamte Hotel auf den neustens Stand gebracht. Alles sollte so bleiben wie früher, nur eben neu.
37 Zimmer, 78 Suiten, 14 Villas und die super schicke „Villa del Mar“ mit 6 Schlafzimmern und privatem Kino verteilen sich heute auf dem über 6.000 Quadratmeter großem Areal. Eingewachsen von Bäumen, Blumen und Sträuchern, die sich seit über 70 Jahren dem Licht entgegen strecken.
Zu beachtlicher Größe hat es diese riesige afrikanische Schirmakazie gebracht. Gewachsener Luxus:
Schlendert man durch den tropisch mediterranen Garten zum Strand hinunter, duftet es nach Orangenblüten, Jasmin und Bougainvillas. Frösche quaken aus den Teichen.
Zwischen dem Marbella Club Hotel und dem Strand liegt nur dieser schmale Sandweg.
Die Zimmer und Suiten sind hell mit Marmor, Stein und Holz eingerichtet. Der Stil: Mediterran mit maurischen Akzenten. Die Villen ganz neu: Ein zeitgeistiger Designtraum im Ibiza-Stil. Die „Villa del Mar“ ist fast immer ausgebucht.
Und das ist unser Zimmer im Marbella Club
Das Beach Restaurant im Marbella Club Hotel
Zu meinen persönlichen Highlights gehört das Beachrestaurants, der Salzwasserpool, das Restaurant The Grill und das neue Holistik Centrum, ein „wellbeing Areal“ nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Weitere Infos unten im Text.
Ich liebe es, am späten Mittag am Meer zu sitzen und frisch gegrillten Fisch zu essen. Möglichst in ungezwungener Atmosphäre. Und mit den Füßen im Sand. Genau das geht im Beachrestaurant, das kurz „MC Beach“ genannt wird.
Eine Mischung aus spanischen Chiringuito und griechischer Taverne in hellblau-weiß und hervorragender Küche. Der Chringuito liegt direkt am Strand und nur ein paar Schritte von großen, bequemen Daybeds entfernt.
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Der Salzwasserpool
Einer meiner Lieblingsplätze wurde schnell der untere Pool. Der Salzwasserpool liegt gleich hinter der Promenade mit Blick in einen Urwald. Hier hat man Bali-Feeling.
Zum Strand sind es auch nur ein paar Schritte. Mittags wird um den Pool traditionell ein Seafood-Buffet aufgebaut. Mit um die 70 Euro pro Person nicht ganz billig, aber unglaublich gut.
Restaurant Tipp Marbella: The Grill
Ein Parillada (spezieller Holzkohlegrill) und Grillmeister Juan Galves haben The Grill zu einem der besten Restaurants für Steaks gemacht.
Romantisch und „old school“. Altes Geld sitzt hier unter dem Sternenhimmel. Mehrere Generationen finden sich an runden Tafeln zusammen und parlieren leise. Und in verschiedenen Sprachen gleichzeitig. Paare genießen die mit Hunderten Kerzen illuminierte Stimmung.
Die Kellner verstehen ihr Handwerk. Einige scheinen zum Inventar zu gehören. Die Jüngeren sprechen mehrere Sprachen. Es herrscht gediegene Eleganz ohne Allüren. Protzen ist hier nicht angesagt.
Der Spa und das Holistische Studio
Superfood, Low Carb und Yoga. Wer es sich zeitlich und finanziell leisten kann, hat eine moderne Gesundheitsroutine in sein Leben integriert. Im Urlaub sind spezielle Gewohnheiten oft schwierig einzuhalten.
Darauf hat sich das Marbella Club Hotel mit einem in Spanien einzigartigen Konzept eingestellt. Herzstück ist das sogenannte Holistik Studio. Eine stille Oase umrankt von schattenspendenden Bäumen, duftenden Kräutern und violetten Bougainvillea.
Hier erarbeitet Lifestyle Coach Magalie Paillard auf Wunsch mit jedem Gast ein individuelles Fitness & wellbeing Konzept, das auch Ernährungsgewohnheiten einbezieht. Nach dem ganzheitlichem Ansatz der Holistik.
Dazu gehört auch die Yogaplattform im Freien, die speziell für den neuen Fitnesstrend Aerial Yoga geschaffen wurde.
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Neben dem Ritual der tibetanischen Klangschalen, Workshops zu Ernährung und Entspannung, werden auch Thalassotherapien angeboten. Und natürlich alle erdenklichen Spa Treatments dieser Welt.
Hier geht es zu unserem Video vom Marbella Club Hotel:
Super Story und super Club – das schmeckt nach Legende. Und Du, liebe Britta, schreibst auch korrekt und wie ich “der” Spa und nicht so grauslich wie vielerorts „das“ Spa‘!
Bravo! Was kostet denn ein Zimmer dort, ab-Preis? Oder hab ich’s übersehen?
Liebe Grüße aus Zanzibar
Andrea Tapper
Liebe Andrea,
danke, du treue Leserin 😉 Ja, trotz meiner vielen Reisen und der unzähligen top Hotels, in denen ich berufsbedingt (und auch manchmal privat,hi hi hi) wohnen durfte, gibt es immer wieder besondere “Unterkünfte”. Der Marbella Club ist definitiv so eine. Da fand ich es schon schade, dass ich nicht superreich bin – das Hotel ist nämlich teuer, sehr teuer, hat aber so angenehme Gäste, eben old school, was ich als sehr angenehm empfand. More shiny, aber fast genauso teuer ist übrigens das Schwestern-Hotel Puento Romano, das gleich nebenan liegt (selber Eigentümer). Die ideale Kombi! Und nun zum Übernachtungspreis: Ich suche ja immer die Plattform heraus, die die besten tagesaktuellen Preise auswirft, das muss ich noch recherchieren, dann packe ich den link in den Text. Bitte noch ein wenig Geduld. Aber auf Zanzibar ist es ja auch auszuhalten..
LG,
Britta
OMG, muss das ein tolles Hotel sein. Du hast das so genial beschrieben, dass ich mich schon dort wähnte. Besonders gelungen finde ich Euer Video, total natürlich und nicht so gewollt professionell aufgepeppt, so stelle ich mir das auf Blogs vor. Nur ein Bild von den neuen Villen fehlt mir. Euer Zimmer ist okay, aber kein Designtraum im maurischen Stil… Ich folge Dir jetzt auf allen Kanälen. LG, Ariane aus München.
Liebe Ariane,
ich freue mich sehr, dass Du unsere Video magst. Wir haben ja vor Kurzem erst damit angefangen. Nun überlege ich die ganze Zeit, ob wir es so lassen oder eben wie Du es nennst “professionell aufpeppen”. Aber dann wird es wie jeder Werbefilm, wie ein Hotelvideo vom Hotel selbst. Und das ist ja nicht Sinn und Zweck. Vielmehr wollen, wir Euch mitnehmen, wenn wir uns durch das Hotel bewegen. Und zum Foto der Villen – füge ich hinzu sobald ich wieder Zeit habe;-). Auf Instagram kannst du schon ein paar sehen.
LG, Britta
So ein Grundstück, für das Geld , kauft normal kein Mensch ohne massive veränderungen vorzunehmen . Groß bauen ist nicht , Sonne in der Ecke auch nicht ,also Luft schaffen sonst kannst auch gleich im Urwald eins kaufen und das wird bestimmt billiger als in Waren . Mal sehen, was sich dort generell so ändert ,an Baumaßnahmen in dieser Ecke . Der MSC will ja auch einige Hunderttausend Euro verpulvern .
Wundervoll, zum Träumen!
Wollte gerade Flüge nach Marbs buchen, da stoße ich auf deinen Artikel. Wir lieben The Grill, so schön altmodisch und einfach classy!
Hi, äh? Ägypten? Ich verstehe kein Wort. Was meinst Du? LG, Britta von Brittneys
Liebe Andrea,
ich muss Sie leider enttäuschen: Es gibt für Spa zwei gültige Formen, maskulin wie von Ihnen bevorzugt und neutrum, wie ich es besser finde. Gucken Sie mal hier:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Spa_Bad_Wellnessbereich
So, nach dieser Richtigstellung gehe ich jetzt gleich mal in das Spa zwei Overwater-Bungalows von mir entfernt!
Sonnige Grüße von den Malediven,
Julia Popanda
Hallo Britt,
das hast du so wundervoll beschrieben, ein Hotel als Erlebnis. Da fällt es schwer, das Hotel überhaupt zu verlassen.
Wir haben ein App. in Estepona und sind öfter im MC und auch nebenan im Chiringuito vom Puento Romano, für uns die beiden besten Plätze am Strand vom Marbs.
Macht Spaß, deinen Blog zu lesen. Eine echte echte Perle, so etwas findet man nicht so oft im weltweiten Netz!
Viele Grüße von Maria