Ja, ich bin infiziert. Mit dem Namibia-Virus. Die Einsamkeit der afrikanischen Wüste, das hübsche Städtchen Swakopmund, die Hauptstadt Windhuk und die Big Five im Etosha Nationalpark. Für mich gibt es viele Gründe, nach Namibia zu reisen. Und das mache ich seit Jahren immer wieder für mehrere Wochen. In Zeitschriften und Zeitungen berichte ich über meine Namibia Highlights. Mittlerweile bin ich zur Namibia-Expertin geworden.
Für dich habe ich mir besondere Tipps überlegt – Nambia Highlights ganz im Sinne von Brittneys Motto vom lässigen Luxus. Und direkt zum Nachmachen. Aber Vorsicht, wer genauso so reist, will immer wieder hin – so wie ich.
Namibia Highlights: Wüsten-Lodges, Busch-Camps und Guesthouses
Als Erstes miete ich mir einen Geländewagen, denn ohne Allradantrieb ist man in Namibia aufgeschmissen. Traditionell fahre ich dann nach Swakopmund. Das Städtchen ist ein Stück Deutschland mitten in Afrika. Swakopmund liegt direkt am Atlantik, Klima und Bäderarchitektur versprühen Nordsee-Feeling. Von 1884 bis 1915 war Swakopmund als Teil von Deutsch-Südwestafrika eine deutsche Kolonie.
Dorthin ist meine Freundin Beate Schindler aus Bremen vor mehr als 30 Jahre ausgewandert. Als Reiseveranstalterin bietet sie Gästen ganz individuelle Touren und besondere Namibia-Erlebnisse. Es versteht sich von selbst, dass sie immer meine erste Anlaufstelle ist.
Beate versorgt mich mit den neusten Neuigkeiten und los geht die Fahrt: Im Mittelpunkt stehen neue Hotels. Schicke Lodges in der Wüste – genauso wie luxuriöse Camps im Busch oder individuelle Guesthouses.
Meine Namibia Highlights- die perfekte Rundreise
Der Flug von Deutschland nach Windhuk dauert elf Stunden. Angekommen, braucht man erst einmal Erholung. Dafür eignet sich das wunderbare kleine B&B-Gästehaus: The Elegant Guesthouse* in Klein-Windhoek. Etwa 45 Minuten dauert die Fahrt vom Flughafen dorthin.
Die Zimmer sind hell und komfortabel, jedes der sechs Doppelzimmer hat eine eigene kleine Terrasse. Es gibt mehrere Gärten, einen kleinen Pool mit ein paar Liegestühlen – und vor allem eines: Ruhe.
Was ich dort am meisten schätze, ist die Herzlichkeit der Mitarbeiter. Die gute Seele des Hauses ist Mathilda. Ich freue mich jedes Jahr auf das Wiedersehen. Sie kümmert sich um jeden Wunsch der Gäste – vom Sandwich zwischendurch bis zum Tisch reservieren am Abend.
W-LAN und ein gesicherter Parkplatz für den Mietwagen sind inklusive. Ein Doppelzimmer kostet etwa 100 Euro pro Nacht mit Frühstück.
Namibia Highlights: Ab in die afrikanische Wüste
Die Lodge Rostock Ritz* liegt inmitten der Namib: rund 240 Kilometer von Windhuk und etwa genauso weit von Swakopmund entfernt. Ich entscheide jedes Mal spontan, wohin ich zuerst fahre. Meistens aber direkt nach Rostock Ritz, je eher ich in der namibischen Wüste bin, desto besser!
Der Name der Lodge stammt aus der deutschen Kolonialzeit und bezeichnete ursprünglich die Rotstock-Berge auf dem 12.000 Hektar großen Gelände der einstigen Farm. Bei der Registrierung der Farm wurde einfach ein “t” vergessen, so dass aus Rotstock eben Rostock wurde. Heute laden runde, aus Stein gebaute Hütten ein, die Stille der Namib zu genießen.
Alle Bungalows haben eine eigene Terrasse mit Blick auf unendlich weites Land, Herden von Bergzebras und die spektakulären Farben beim Sonnenauf- und -untergang. Wer einmal dort war, kommt immer wieder. Und sollte mindestens vier Nächte bleiben. Denn sonst bleibt zu wenig Zeit für Wanderungen durch das Gelände, Ausflüge zu den Höhlen mit alten Buschmann-Zeichnungen und die Sundowner-Fahrten.
Immer wieder überraschend: die exquisite Küche. Mitten im Nirgendwo der Namib zaubern die Köche die besten Speisen in einer irren Vielfalt auf den Tisch.
Namibia Highlights: Alles neu in Swakopmund
Der Charme der Stadt liegt in ihren kleinen, hübsch restaurierten und sehr gepflegten Häuschen. Das sieht schon ein bisschen typisch deutsch aus. Doch Swakopmund wandelt sich und legt etwas von seiner Spießigkeit ab. Bei meinem aktuellen Besuch habe ich festgestellt, dass Swakopmund sich verjüngt. Und wächst.
Allein Ende 2015 haben vier neue Hotels eröffnet – und es geht weiter. Ein riesiger Sportkomplex außerhalb der Stadt mit Fitnessstudio vom Feinsten und eigenem Hotel, ein großes Vier-Sterne-Hotel, das Strand Hotel* direkt am Meer, das farbenfrohe The Delight Swakopmund der Gondwana-Gruppe im Zentrum der Stadt und das Swakopmund Plaza,* ebenfalls in zentraler Citylage.
Letzteres hat ein Top-Design, helle Zimmer in den Farben weiß und anthrazit, schicke Designermöbel, Balkon und Hightech-TV. W-LAN natürlich auch. Die Besitzer: Julie und Peter Weichhart, die vor drei Jahren bereits das Beach Hotel am Südstrand eröffnet haben. Mit dem Plaza bieten sie ihren Gästen „Qualität aus Deutschland“ nicht nur bei der Badausstattung, sondern vor allem großzügige Zimmer und Suiten mit allem Komfort.
Namibia Highlights: Postkartenmotive in Sossusvlei
Einer der schönsten Orte in der Wüste ist Sossusvlei, besser gesagt, die knallroten Dünen, die fast jeden Afrikakalender zieren. Die berühmteste ist die Düne 45. Sie hat schon so vielen Fotografen aus aller Welt Model gestanden, dass man fast vergessen könnte, dass ihre Nachbardünen ebenso imposant sind. Ein Muss meiner Namibia Highlights!
Dabei ist ihr Name gar nichts Besonderes: Sie liegt 45 Kilometer vom Eingangstor in Sesriem entfernt und ist etwa 170 Meter hoch. Der anstrengende Aufstieg lohnt sich: Der Blick auf die Welt aus roten Dünen und weiß-glitzernden Salzpfannen ist für viele Namibia-Fans das Schönste, das sie je gesehen haben.
Luxus-Camps in der Nähe des Gates in Sesriem ermöglichen den unverstellten Blick auf die Dünen, spektakuläre Ausflüge und die absolute Ruhe der Wüste. Das Little Kulala Camp bietet Fünf-Sterne-Luxus unter dem Kreuz des Südens.
Namibia Highlights: Zuhause bei den „Big Five“
Der Etosha Nationalpark gehört mit seinen 22.270 Quadratkilometern zu den größten Naturreservaten des südlichen Afrikas. Er zählt zu den artenreichsten Parks, denn dort lassen sich nicht nur Nashorn, Elefant, Büffel, Löwe und Leopard – sondern auch Zebras, Antilopen, Giraffen und zahlreiche Vogelarten beobachten.
Büffel, die Nummer 5 der “Big Five” gelten dort offiziell als ausgestorben. Doch der Etosha ist ein offener Park (Zäune gibt es nicht) und geht in den Caprivi-Streifen Richtung Botswana über. Dort gibt es jede Menge Büffel. Es kann also sein, dass Büffel in den Etosha wandern. Ich habe im Äußersten Nordosten schon welche gesehen.
Wer hin will, fährt durch eines der vier Tore, und kann sich mit seinem eigenen Fahrzeug auf den Pisten frei bewegen. Nur nicht aussteigen! Das ist lebensgefährlich. Wenn ich dort bin, fahre ich ganz langsam und bleibe oft stundenlang an einem Ort stehen. Und beobachte ein Wasserloch: Welche Tiere dorthin kommen, wie Elefanten darin planschen oder Gazellen herumspringen. Auch ein Muss meiner Namibia Highlights.
Löwen sind nur mit Glück zu entdecken, da muss man auf jeden Fall lange die Landschaft mit einem Fernglas beobachten.
Mein Tipp: Touren vom Camp aus entweder individuell oder mit einer wirklich kleinen Gruppe buchen. Die Guides kennen die besten Plätze und informieren sich gegenseitig über die gesichteten Tiere. Große Besuchergruppen stören die Ruhe und sollten unbedingt vermieden werden.
Gut zu wissen: Die Tore des Parks öffnen bei Sonnenaufgang und schließen bei Sonnenuntergang. Wer nach Einbruch der Dunkelheit noch drin ist, kommt nicht mehr raus aus dem Gelände.
Namibia Highlights: Im Diamantenland
Früher wurden sie in der Nähe von Lüderitz aus den Minen geholt, heute ist das Diamanten-Sperrgebiet längst verlassen, die Wüste hat sich die Hütten der Arbeiter zurückgeholt. Sie sind bis zu den Dächern unter Sand begraben. Hyänen haben dort ihren Lebensraum.
Die deutsche Biologin Ingrid Wiesel erforscht seit vielen Jahren Diamanten und hat ein kleines Info-Zentrum für Besucher errichtet. Die Steine kommen mittlerweile aus dem Ausland zu den Juwelieren in Namibia.
„Wir haben einen besonderen Schliff entwickelt“, erzählt mir Benita Herma in Windhuk. Herrle & Herma heißt der Traditionsjuwelier im Zentrum der Stadt, Independence Avenue, ein zweites Geschäft ist in Swakopmund am Ankerplatz. Dann hält sie mir ein echtes Prachtstück vor die Nase: Ich habe noch niemals zuvor einen Brillanten so funkeln sehen. Da ich immer im Dezember nach Namibia reise, ist ein Abschlussbesuch bei Benita Herma Pflicht. Denn dort kaufe ich mein Weihnachtsgeschenk: Jedes Jahr ein Schmuckstück.
Mein Reiseführer-Tipp:
Michael Ivanowsky hat 1983 den allerersten deutschsprachigen Reiseführer über Namibia verfasst. Wenn es um Namibia und Namibia Highlights geht, geht eigentlich nur Ivanowsky. Seine aktuellste Ausgabe ist von 2015.
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Meine nächste Namibia-Reise findet in Kürze statt. Ich fahre mit einem Sonderzug durch Namibia, und zwar mit dem African Explorer von Windhoek nach Pretoria. Eine Safari auf Schienen sozusagen. Es geht 3.000 Kilometer quer durch das Land. Was mir daran besonders gut gefällt: Geschlafen wir nicht immer im Zug. In der Namib-Wüste und im Etosha Park übernachten wir in Lodges.
Auch in Windhoek verbringen wir dieses Mal ein paar Tage, bevor es in den Zug geht. Schauen uns nach neuen Unterkünften in der der Region um. Und versuchen herauszufinden, wo man am besten Essen kann.
Die namibische Hauptstadt liegt über 1.600 m hoch und wird umrahmt von den Bergen des Khomas-Hochlands. Mit knapp 300.000 Einwohnern ist das beschauliche Windhoek die größte Stadt des Landes. Und bietet eine Mischung aus afrikanischer und europäischer Lebensart.
Nach der Reise geht es für uns weiter nach Botswana. Noch ein Highlight: Wir machen eine Fly in Safari in das Okavango-Delta. Fliegen von Johannesburg über den Flughafen des Okavango Deltas “Maun” in eine Lodge, bleiben 2 Nächte und fliegen dann in die nächste Lodge. Dabei haben wir uns Lodges ausgesucht, die wasserbasiert sind, also im Sumpfgebiet, bzw. Überschwemmungsgebiet liegen. Sozusagen Palmen und Papyrus statt Elefanten, Vögel und Löwen. Ich werde ausführlich berichten.
Exkurs Fly in Safari: Auf einer Flugsafari wird der Buschflieger von Camp zu Camp gewechselt. Fly-in-Safaris sind sowohl als Kleingruppenreise als auch als individuelle Tour eine komfortable wie aussichtsreiche Angelegenheit. Diese Art der Anreise ist unkompliziert, sehr bequem und bietet sich als Ergänzung zu Pirschfahrten im Auto oder Boot geradezu an: Während der Flüge kann man mit etwas Glück aus der Vogelperspektive Elefanten, Büffel oder Flusspferde beobachten – und außerdem bekommt man einen fantastischen Überblick über das weit verzweigte Kanalsystem und den Wasserreichtum der Region.
Fly-in-Safaris sind sicherlich eine recht luxuriöse Safari-Variante, bringen aber viele Vorteile mit sich: Ihre Pirschfahrten oder Pirschgänge unternehmen Sie mit den Guides Ihrer jeweiligen Unterkunft. Die Guides verfügen über jahrelange Erfahrung in ihrem Metier und kennen sich in der Region um die Lodge oder das Tented Camp exzellent aus, wissen um die Verhaltensweisen der Tiere in der Gegend und spüren für Sie die besten Beobachtungsplätze auf – damit Sie das bestmögliche Safari-Erlebnis genießen können.
Die Flüge sparen wertvolle Zeit, die Sie statt auf der Straße lieber auf der Pirsch verbringen können. Manche Camps, vor allem im Okavango-Delta, sind ohnehin nur per Flugzeug erreichbar, weil keine Piste dorthin führt, aber praktisch immer eine Landebahn in der Nähe ist. Fast alle Lodges sind aus der Luft zu erreichen. In der Regel ist nur eine kurze (Pirsch-)Fahrt zum jeweiligen Flugplatz, dem so genannten Airstrip, nötig. Quelle: Tourism Botswana
Schon lange auf meiner Liste. Jetzt erst recht.
Irgendwann wandere ich tatsächlich aus und sitze jeden Abend auf einer roten Düne und schaue, wie die Sonne untergeht…
Schön, dass ich Sebastian die letzte Entscheidungshilfe gegeben habe. Das freut mich!
Jetzt waren wir schon so oft in Südafrika, aber noch nie in Namibia. Vielen Dank für den schönen Artikel. Lucy
Oh, danke für die Tipps. Ich plane gerade unsere Namibia Reise über Weihnachten und freue mich, dich hier gefunden zu haben. Wir lieben auch die Wüste und ins Rostock Ritz müssen wir unbedingt. Viele Grüße, Ina
Liebe Britta, wir kommen gerade aus Namibia und haben zwei wahnsinnig eindrucksvolle Wochen mit Klaus Schindler im Damaraland und Kaokoland erlebt – organisiert von seiner Frau Beate. Kaum zurück lese ich, dass ihr befreundet seid!!!!!! Ich muss mich wohl einfach häufiger bei Dir melden. Liebe Grüße, Uta
Liebe Uta, ja, ich habe Euren Trip ein wenig auf fb erfolgt, muss so toll gewesen sein! Ich selbst war noch nicht in Namibia. Der Namibia-Beitrag hier auf Brittneys ist von meiner Freundin Daniela – sie fährt seit Jahren einmal im Jahr hin, immer allein. Und am liebsten in die Wüste. Beate und Klaus gehören zu ihren engsten Freunden – ich kenne die beiden nicht, noch nicht 😉 Als nächstes geht es erst einmal nach Südamerika und in die Antarktis – dann Neeseeland und eventuelle danach Namibia. Ja Uta, vielleicht treffen wir uns mal, vielleicht auf einer der vielen Medienveranstaltung in Hamburg?? Ich gehe zwar nicht mehr so viel hin wie früher, aber wenn ich weiß, dass Du da bist, schon. Liebe Grüße, Britta
Leider schlecht recherchiert – der letzte Büffel wurde 1950 in Etosha gesehen!!!
Also leider keine Möglichkeit die “Big Five” zu sehen.
Hallo Hans,
das stimmt, offiziell sind Büffel schon lange ausgestorben im Etosha Nationalpark. Dennoch erzählen die Guides immer noch von den Big Five. Das liegt daran, dass der Etosha ein offener Park ist (er ist ja nicht eingezäunt) und übergeht in den Caprivi-Streifen (Richtung Botswana) – und dort gibt es jede Menge freilegende Büffel, besonders im Mamiligebiet, westlich des Kwandoflusses. Es kann also gut sein, dass die auch mal wandern.. Ich habe im äußersten Nordosten von Nambia schon oft Büffel gesehen. Liebe Grüße, Daniela
Ps.: Und danke für den Hinweis, ich habe das im Text jetzt genauer erklärt.
Hey Britta,
nächste Woche gehts für uns u.a das erste Mal nach Namibia und ich bin schon etwas aufgeregt. Wir werden mit einem Mietwagen Namibia erkunden.
Schön das du ein paar Lodges und Hotels aufeglistet hast. Ich habe mir die erstmal notiert falls wir mal ein Stopp einlegen müssen. Eine grobe Route haben wir schon geplant.
Liebe Grüße
Saskia
Liebe Saskia,
oh, das freut mich sehr für Euch! Wie beneidenswert, jetzt wo es in Deutschland trübe und kalt wird.. Ich wünsche Euch eine wundervolle Reise”
Liebe Grüße, Britta
Ich liebe Namibia! Danke für den Beitrag, der mal wieder mein Fernweh geweckt hat. Zur Rostock Ritz Lodge muss ich unbedingt mal, weil ich so gerne Erdmännchen sehen will 🙂
Viele liebe Grüße
Lynn
Danke für Deinen schönen Blogartikel. Was ich spannend finde, ist der deutsche Einfluss in Namibia. Bis heute ist das Land ja von der Kolonialzeit geprägt. Die Mischung aus afrikanischen und deutschen Wurzeln macht das Land sehr besonders.